Eingewöhnung

Für ein Kind bedeutet der Besuch einer Krippe in der Regel die erste längere Trennungserfahrung, die es macht. Krippenkinder sind durchaus in der Lage diese Situation zu bewältigen, sie brauchen jedoch unbedingt die Begleitung durch eine ihnen vertraute Person. Diese bildet die sichere Basis, von der aus das Kind sich den neuen Anforderungen stellt - dann meist neugierig und voller Tatendrang!

Erst wenn das Kind eine Bindung zu seiner Bezugsbetreuerin aufgebaut hat, die ihm in dieser wichtigen Zeit zur Verfügung steht, kann der Elternteil (oder eine andere nahestehende begleitende Person) das Kind mehrere Stunden am Tag zur Betreuung in der Krippe lassen. Diese Bindung, die auf Beziehung und Vertrauen basiert, kann das Kind nur langsam aufbauen.

So haben wir, orientiert am Berliner Eingewöhnungsmodell, folgenden Ablauf für die Eingewöhnung der Kinder in unserer Einrichtung festgelegt.

1. bis 3. Tag

Aus Sicht der Eltern:  Mutter/ Vater kommen mit dem Kind zusammen in die Einrichtung und bleiben ca. 60 Minuten mit dem Kind zusammen im Gruppenraum.
Die Mutter/ Vater hält sich in der Nähe des Kindes auf und begleitet es mit ihrer Aufmerksamkeit. Verhält sich ansonsten eher passiv, so sollen Spielhandlungen schon vom ersten Besuchstag an mit der Bezugsbetreuerin angebahnt werden.
Wickeln oder Füttern wird an den ersten 3 Tagen noch von der Mutter / Vater übernommen.

Aus Sicht der Bezugsbetreuerin:  Vorsichtige Kontaktaufnahme und erstes Kennenlernen.
Erste Spielangebote oder Beteiligung am Spiel des Kindes. Einbeziehung der Mutter/ Vater, ohne sich jedoch auf diese allein zu konzentrieren. Dem Kind wird so vermittelt, dass Eltern und Betreuer mit der Situation einverstanden sind.

4. Tag

erster Trennungsversuch, falls Montag dann erst am 5. Tag
Die Praxis zeigt jedoch: Kinder brauchen meist mehr Zeit bis zur ersten erfolgreichen Trennung!

Aus Sicht der Eltern:  Einige Zeit nach der Ankunft im Gruppenraum verabschiedet sich die Mutter vom Kind, verlässt den Raum und bleibt in der Einrichtung. Trennungsritual einführen!
Reagiert das Kind ruhig und weiter an der Umwelt interessiert ist die  Trennungszeit max. 30 Min. reagiert das Kind mit weinen, lässt es sich jedoch rasch und dauerhaft beruhigen Trennungszeit max. 30 min. Wirkt es verstört oder beginnt untröstlich zu weinen, so wird die Mutter/Vater sofort zurückgeholt und das Kind ist abgeholt.

Aus Sicht der Bezugsbetreuerin:  Ab dem 4. Tag versucht die Betreuerin das Füttern und
Wickeln zu übernehmen und sich verstärkt als Spielpartner anzubieten.
So sollte die Mutter/ Vater es immer öfter der Erzieherin überlassen auf die Signale des Kindes zu reagieren und hilft nur noch, wenn das Kind die Betreuerin noch nicht akzeptiert.

5. bis 6. Tag

Ist der erste Trennungsversuch positiv verlaufen wird die Trennungszeit auf max. 45 min. ausgedehnt. Die Mutter bleibt jedoch in der Einrichtung, dass sie bei Bedarf in den Gruppenraum geholt werden kann. Konnte das Kind beim ersten Trennungsversuch nicht beruhigt werden sollte die Mutter/ Vater Tag 4 wiederholen und später erneut einen Trennungsversuch nach Tag 5 und 6 starten.

Ab dem 7. Tag

Sind die ersten Trennungsversuche positiv verlaufen hält sich die Mutter/ Vater nicht mehr in der Einrichtung auf, ist aber jederzeit erreichbar. Das Kind wird nun langsam an die volle Buchungszeit herangeführt. Entsprechende Vereinbarungen treffen Eltern und Betreuer individuell.

Nach ca. 10 Wochen

Der Eingewöhnungsprozess ist jetzt bei den meisten Kindern abgeschlossen.
Im Laufe der Zeit haben die Kinder jedoch immer wieder Phasen in denen ihnen der Abschied leichter oder schwerer fällt.

 

Noch einige Tipps für Sie:

Gerade in der Eingewöhnungsphase ist es für viele Kinder hilfreich ein Kuscheltier oder Lieblingsspielzeug von zu Hause mitzubringen. Auch das Ich-Buch sollte schon mit dabei sein.

Trennungsrituale einführen. Die Eltern sollen sich deutlich vom Kind in einem immer wiederkehrenden Ablauf verabschieden. Das kann sein: noch einmal fest drücken, ein dicker Kuss, Handkuss zuwerfen...

Die Eingewöhnung kann als beendet betrachtet werden, wenn das Kind die Betreuerin als sichere Basis akzeptiert hat und sich von ihr trösten lässt. Dies ist auch dann der Fall, wenn das Kind gegen den Weggang der Mutter/Vater protestiert, sich aber schnell von der Erzieherin trösten lässt und in guter Stimmung weiterspielt.

Wir stehen in der ersten Phase, aber auch danach immer für Fragen und zum gemeinsamen Austausch zur Verfügung. So können sich die Eltern auch telefonisch über das Wohlergehen des Kindes erkundigen.

Wir möchten in dieser Zeit das Vertrauen zu Ihnen und Ihrem Kind aufbauen. Nur, wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind ist bei uns in guten Händen, wird auch die Eingewöhnung für alle Beteiligten positiv gelingen und sie können Ihr Kind ruhigen Gewissens in der Krippe betreuen lassen.

Kontakt

Kinderkrippe St. Gabriel Füssen
Birkstraße 18
87629 Füssen
Telefon: 08362 941477


Öffnungszeiten
Mo. bis Do. 7.00 bis 15.30 Uhr
Fr. 7.00 bis 14.00 Uhr


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